„Den Kindern gehört Ihr ganzes Herz“
„Den Kindern gehört Ihr ganzes Herz“
Manche Träne floss am Mittwoch der letzten Woche (16. März) bei den Anwesenden, und auch Bürgermeisterin Traudl Schretzlmeier, die für die Stadt Abensberg Worte des Dankes an Frau Gebert richtete, war sichtlich gerührt: „Den Kindern gehört Ihr ganzes Herz.“ Dies wurde während der Feierstunde mehrfach überdeutlich.
Lydia Gebert hat vor 21 Jahren mit Ilona Hatzl, Gertraud Pfeiffer und Renate Schmidbauer im damals neu errichteten Kindergarten angefangen. „Wir sind zusammengewachsen, haben viel erreicht und manche Hürde gemeistert“, so Frau Schmidbauer. „Lydia, Du hast uns sicher geführt.“
Auch die Nachfolgerin von Lydia Gebert, Birgit Firth, richtete Worte des Dankes an die bisherige Leiterin, die auf eigenen Wunsch in den Ruhestand tritt, und begrüßte kurz zuvor die Gäste und die Kinder. Die wiederum legten sich mit dem Lied „Danke für 21 wunderschöne Jahre“ mächtig ins Zeug, und überreichten ihrer Lydia 21 Rosen. Als Geschenk gab es auch eine Schatztruhe – die wurde zuvor mit Sonne betankt und anschließend mit Papierblüten befüllt; die guten Wünsche der Eltern und Kinder für Frau Gebert waren auf jede einzelne Blüte geschrieben.
„Verständnis, Begeisterungsvermögen und Durchsetzungskraft“ habe Lydia Gebert stets gehabt, außerdem „den Sonnenschein immer dabei“, so Bürgermeisterin Schretzlmeier. Sie schloss ihre Rede bewegt: „Danke im Namen der Stadt für Ihre segensreiche Tätigkeit.“
Auch Anton Kirmeier war erschienen und erinnerte an den Beginn vom Kindernest in Sandharlanden: „Wir haben ein Loch gegraben und dann kam Wasser.“ Nachdem der Untergrund im Griff war, ging der Bau los, und bald stand die Kindernest-Truppe. „Lydia hat alle Aufgaben bravourös gemeistert.“ Kiermeier, selbst ein Ruheständler, wünschte ihr „alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Der is‘ schee – ich hätte das auch nicht gedacht!“
Franz Piendl von der Stadtverwaltung erinnerte ebenfalls an die Anfänge und daran, dass sich die Geburtenzahlen in Sandharlanden selbst seit Eröffnung des Kindernests vor 21 Jahren zwar halbiert hätten, der Kindergarten aber dennoch ausgebucht sei. Ein – schöner – Container ist ja derzeit als Erweiterungsbau angebracht.
Auch dem Elternbeirat war es ein Anliegen, Frau Gebert herzlich mit Blumen, Geschenken und einem Gedicht Lebewohl zu sagen. Egal, was es für Aufgaben und Probleme gegeben habe – „Dein Herz war für alle offen.“
„Geh, bewirb Di halt, des konnst Du doch! – mit diesen Worten einer Freundin begann Lydia Geberts Tätigkeit in „Fridolins Kindernest“. Die Freundin hatte wohl Recht behalten. Und Lydia Gebert dankte ihrem Team, das sie immer getragen und unterstützt habe, auch „wenn man mal einen Durchhänger hat“, so Frau Gebert. „Das ist es, was uns ausmacht: wir sind ein Team.“ Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern und dem Elternbeirat sei so gewesen, dass man „auch mal was Unlustiges“ erklären und umsetzten konnte. Beiderseitiges Verständnis habe stets im Vordergrund gestanden. Dafür dankte sie nochmals herzlich. Der Abschied falle ihr nicht leicht, in den letzten Wochen sei ihr nochmals bewusst geworden, dass ihr der „Job“ eine „Berufung“ ist. „Ich hatte 61 Kinder, die irgendwie alle zu mir gehört haben.“ Und da war es dann auch um das letzte trockene Auge geschehen, als sie sagte, was ihr manches Kind beim Abschied zugeflüstert habe: „I weiß fei, wo Du wohnst! I kumm Di bsuacha.“
Veröffentlicht von Ingo Knott , 21.03.2016