475 Jahre Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft

475 Jahre Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft

475 Jahre Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft

Abensbergs ältester Verein feierte.


Der älteste Abensberger Verein und einer der ältesten Schützenvereine in Niederbayern feierte am Wochenende sein 475jähriges Bestehen. Um 1520 gab es in Bayern Religionsstreitigkeiten und daraus resultierende Kriegswirrungen, was die bayerischen Fürsten mit Bangen in die Zukunft blicken ließ und „man das Herannahen einer unheilvollen, blutigen Katastrophe befürchtete“. Daher wollte man die Wehrkraft des Landes stärken. Herzog Wilhelm V. riet dazu, alle Schießstätten im Lande wieder in Betrieb zu nehmen, vor allem weil in manchen „Gerichten“ die Wehrfähigkeit der Landbewohner so stark gelitten hatte, dass keine Feuerwaffen mehr vorhanden waren, wie Chronist Manfred Hoyer erklärte. Die Abensberger Büchsen- und Stachelschützen waren unbeeindruckt von den Wirren und standen in voller Blüte. 1548 fanden sie ihre erste Erwähnung, weil sie sich damals eine Schützenordnung gaben und sich unter den Schutz der damals regierenden Könige stellten und sich daher Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft nennen konnten.

In nur einem halben Jahr schafften es die Organisatoren Max Fraunholz und Dr. Melissa Goossens, ein großes Fest vorzubereiten. Am Samstag gab es nicht nur ein Gartenfest und einen Tag der offenen Tür, sondern auch ein Schnupperkurs Schießen. Über 30 Kinder und Erwachsene probierten sich im Luftgewehr- und Lichtgewehrschießen. Danach folgte das Gartenfest, zu dem auch Schützenvereine aus Kirchdorf, Sandharlanden, Bad Abbach, Rohr und Leitenbach gekommen waren. Auch die Landjugend aus Kirchdorf und die Junge Union Abensberg mit Stadtrat Simon Steber wollten sich das musikalische Gartenfest nicht entgehen lassen. Unter den Gästen auch Altbürgermeister Dr. Uwe Brandl und 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch, Gauschützenmeister Maximilian Holzmayer (Wildenberg), sein Vertreter Josef Kammerer (Mainburg) und von der Gauvorstandschaft Georg Stadtherr (Siegenburg), Reinhold Oestreicher (Rudelzhausen) und Josef Schwertl (Leitenbach). Nach einem hervorragenden Essen, das die Schützen selber zubereitet hatten, mischte die Band „mixtape“ den Schützen und allen Gästen kräftig auf.

Erster Schützenkönig war ein Priester
Am Sonntag kam zum Gottesdienst mit Landesschützenmeister  Christian Kühn, der oberste Schützenmeister aus ganz Bayern, Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Bernhard Resch. Pfarrer Georg Birner zelebrierte den Gottesdienst und erinnerte stolz daran, dass der erste Schützenkönig Anton Frank ein Priester gewesen war. Für Pfarrer Birner steht auch fest, dass Glauben und Schießen durchaus was gemeinsam haben. „Man muss die Augen öffnen, man muss ein Ziel vor Augen haben und dann sein Leben danach ausrichten.“ Der Gottesdienst wurde von dem herausragenden, hochkarätigem Mädchenchor und Männerchor der Liedertafel Rohr unter der Leitung von Sook Jeon musikalisch begleitet. Nach dem Kirchenzug zum Schützenhaus mit 20 Vereinen, unter ihnen auch die Reservistenkameradschaft aus Pfeffenhausen,gratulierten die Ehrengäste.

70 Jahre Mitgliedschaft!
Eine besondere Ehrung wurde Franz Radspieler zuteil. Er ist seit 70 Jahren Mitglied bei den Schützen und im Bayerischen Sportschützenbund, was äußerst selten vorkommt. Landesschützenmeister Kühn gratulierte zu der besonderen Ehrung und überreichte eine Ehrennadel und Urkunde. Danach ging es zur Gillamooswiese, wo die Böllerschützen ihr Können mit Böller, Kanone und Standkanone demonstrierten und auch Landesschützenmeister Kühn durfte die vereinseigene Kanone abschießen. Zusammen mit dem Festwirt Hofbräu unter Josef Neumeyer, den vielen Schützenvereinen und vor allem den Vereinsmitgliedern und der Jugend war es ein herausragendes Jubiläumsfest im Garten des Schützenvereines.
 

Im Bild oben das offizielle Foto des Vereins. In der Galerie im Bild 1 v.l.: 1. Schützenmeister Wolfgang Franz, Josef Bauer, Schützenverein Sandharlanden (Patenverein vor vielen Jahren), 2. Schützenmeister Manfred Hoyer, Gauschützenmeister Maximilian Holzmayr, 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch, Franz Radspieler (seit 70 Jahren Mitglied) und Landesschützenmeister Christian Kühn. Danach weitere Motive und nochmals das Hauptbild. Text und Fotos Isabella Buchenrieder-Goossens.



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 29.05.2024
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