Abensberg ist Bayerns Nummer 1 in Sachen Barrierefreiheit
Abensberg ist Bayerns Nummer 1 in Sachen Barrierefreiheit
Diese Stadt ist ausgezeichnet, schreibt das bayerische Sozialministerium: Abensberg erhält vier weitere Signets „Bayern barrierefrei“. Damit hat die Stadt insgesamt 27 Signets. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont: „Abensberg hat ein Herz für Menschen mit Behinderung! Hier sieht man eindrucksvoll, wie Inklusion gelingt – ein Vorbild für den ganzen Freistaat. Barrierefreiheit bleibt eine gesellschaftliche Daueraufgabe, die für mich sozialpolitische Priorität hat. Alle Menschen müssen teilhaben können.“
Weiter schreibt das Ministerium: Die Altstadt von Abensberg ist Vorreiter und eine der ersten in Niederbayern, die nahezu komplett barrierefrei umgestaltet wurde. Auch Bahnhof und alle Schulen sind barrierefrei zugänglich. Von der Kita über Schulen, Theater, Einkaufszentrum, Kultur- und Begegnungszentrum, städtisches Freibad bis hin zu Praxen für Ergo- oder Physiotherapie – insgesamt hat die Stadt nun 27 Signets. Neu sind jetzt die vier Signets für das Rathaus Abensberg, das Roxy-Kino, den Brauereigasthof „Zum Kuchlbauer“ und für das „Haus in der Mauer“, in dem VHS-Veranstaltungen und Ausstellungen des Stadtmuseums stattfinden. - So weit das Ministerium.
Abensberg hat früh angefangen
Abensbergs 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl bedankte sich herzlich bei Marion Huber-Schallner, 3. Bürgermeisterin und seit 2009 Behindertenbeauftragte der Stadt Abensberg. Auch beim Stadtrat, der zu einem frühen Zeitpunkt - Mitte der 90er Jahre - das Thema Barrierefreiheit mittrug, obwohl es allgemein noch keine Sensibilität für das Thema gegeben habe. Es geht dabei ja auch um viel Geld.
Brandschutz und Barrierefreiheit
Dennoch haben die Verantwortlichen der vier neu ausgezeichneten Immobilien höhere Kosten nicht gescheut. Jakob Kroiß nahm das Signet für die Familie und den Kino-Neubau entgegen; er betonte, dass „echtes Miteinander“ so auch im Kino möglich sei. Andreas Poschenrieder, Stadtkämmerer und Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft, nahm das Signet für die Sanierung mit Neubau des Rathauses Abensberg entgegen. Er bedankte sich herzlich, gab aber zu bedenken, dass insbesondere die Anforderungen im Brandschutz im permanenten Clinch mit der Barrierefreiheit stünden. Für das „Haus in der Mauer“, ebenfalls eine städtische Immobilie, die barrierefrei gestaltet wurde, nahm Laura Harroider in Vertretung das Signet entgegen.
Keine Stadt kann das vorweisen
Mit den nun insgesamt 27 Barrierefrei-Signets ist Abensberg in Bayern, so Ministerin Scharf, nicht nur eine Spargelspitze voraus, sondern eine ganze Stange. „Inklusion hat in Abensberg tiefe Wurzeln. Es gibt keine Stadt, die das vorweisen kann.“ An die 3. Bürgermeisterin: „Vorangetrieben durch Frau Huber-Schallner.“ Sie habe „gemeinsam mit dem Bürgermeister Menschen angesteckt, ein Problembewusstsein geschaffen.“ Mittlerweile kommen Abordnungen anderer Städte nach Abensberg, um sich in Sachen Barrierefreiheit zu informieren. Abensbergs 3. Bürgermeisterin ist seit einem Unfall vor 27 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Barrierefreiheit ist für sie ein alltägliches Thema, Inklusion eine Herzensangelegenheit: „Menschen mit Behinderung wollen nicht bevormundet oder bemitleidet werden, sie wollen akzeptiert, respektiert werden und selbständig ihr Leben gestalten können.“ In ihrer Heimatstadt lädt sie auch deshalb seit vielen Jahren zum „Perspektivwechsel“ ein und stellt dabei Interessenten Rollstühle zur Verfügung. „Vielen wird erst durch so eine Erfahrung bewusst, wie vielfältig die Hindernisse sind.“
Die Stadt Abensberg dankt Firmen, Unternehmen und Privatpersonen, die sich im gesamten Stadtgebiet und in den Ortsteilen für ein barrierefreies Miteinander einsetzen.
Marion Huber-Schallner gibt Tipps zum Thema Barrierefreiheit und begleitet die Prozesse.
Im Hauptmotiv oben von links nach rechts: 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, Sozialministerin Ulrike Scharf, 3. Bürgermeisterin Marion Huber-Schallner und 2. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch, Kämmerer und SEG-Geschäftsführer Andreas Poschenrieder, Laura Harroider, Bauamtsleiter Peter Schmid, Hauptamtsleiter Andreas Müller sowie Alex, Gerda und Jakob Kroiß. In der Galerie Schnappschüsse vom Termin und nochmals das Hauptmotiv.
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Veröffentlicht von Ingo Knott , 11.09.2023