Kind sein, sicherer sein

Kind sein, sicherer sein

Kind sein, sicherer sein

Die Vernetzung von Schule, Hausaufgaben- und auch Mittagsbetreuung in Abensberg sorgt dafür, dass Kinder mit ihren Stärken und Schwächen wahrgenommen werden. Daraus hat sich ein Aktionsbündnis entwickelt, das von Januar bis Juni 2018 wieder aktiv wird.

Nervös, abgelenkt, zurück gezogen, auch mal ruppig: Kinder sollen keine perfekten Menschen sein, sondern vor allem: Kinder. Markus Stiegler vom Betreuungsverein KAI, in Abensberg zentraler Ansprechpartner für Schul- und Hausaufgabenbetreuung am Bildungszentrum in der Römerstraße, ist das wichtig. „Keiner ist jeden Tag gut drauf“, sagt Stiegler. „Wen sich Kinder aber immer wieder in Auseinandersetzungen verstricken, wenn sie Gemeinschaft nicht erleben können, dann ist es hilfreich, ihnen eine zwanglose Gemeinschaft zu ermöglichen, in der sie sich und ihre Stärken erfahren können.“

Ursprung im Asyl-Helferkreis Abensberg
Ein solcher Erfahrungsraum muss außerhalb des regulären Schulunterrichts stattfinden. Zunächst war es der Asyl-Helferkreis Abensberg, der die Notwendigkeit sah, Flüchtlingskindern mit schlimmen Erfahrungen einen Raum anzubieten, in dem sie ihre Umwelt als sicher empfinden und sich selbst und ihre Stärken neu erleben können. Die städtische Volkshochschule und Kai e.V. kamen hinzu und das Projekt wurde als KULTIGER gestartet; der Name setzt sich zusammen aus Kultur und Integration. Beginnend im März 2017 wurden in den Räumen der Grund- und der Mittelschule Abensberg bis zum Schuljahresende zwei Gruppen mit jeweils acht Kindern aus dem Grundschulbereich betreut.

Spielerisch sicherer werden
Donnerstags und freitags haben sich die beiden Gruppen getroffen, nachmittags von 14.45 bis 16.15 Uhr, mit dabei Logopäden, Ergo- und Kunsttherapeuten, Sozial- und Sportpädagogen und viele mehr. Aber Achtung, die Fachleute wollen kein Fachwissen vermitteln, es geht gar nicht um Leistung im Wortsinn – sie wollen den Kindern einen spielerischen Rahmen ermöglichen, in dem sie ihre Stärken leben können, sich spielerisch verhalten und sicherer in der Gemeinschaft werden. „Es geht ums gemeinschaftliche Tun“, sagt Christina Kranz-Kohl vom Asyl-Helferkreis Abensberg.

Scheu hat sich schnell gelegt
Zwölf Wochen liefen die Gruppen erstmals, die Rotarier aus Neustadt haben 2.500 Euro gespendet, weil sie sofort überzeugt waren. Auch die Raíffeisenbank war spendabel, und das Gesundheitsamt hat ebenfalls finanzielle Unterstützung zugesagt. Derzeit tauschen die KULTIGER-Leute ihre Erfahrungen aus, für die Neuauflage 2018: Von Januar bis Juni wird es wieder KULTIGER-Nachmittage geben, „Trau Dich – komm zu uns!“, ist direkt im putzigen Tiger-Logo integriert, und das ist auch so gemeint: „Die anfängliche Scheu, die manche Eltern hatten, hat sich schnell gelegt. Und die Lehrer in den Klassen haben gesagt, dass sich das Verhalten dadurch generell verbessert hat. Die Kinder sind ruhiger, konzentrierter - sicherer eben.“

"Trau Dich - komm zu uns!"
Informationen für interessierte Eltern erteilt gerne Markus Stiegler unter der Tel. 09443/ 700474, eMail: mstiegler@kai-ev.de und auch Katrin Koller-Ferch von der vhs Abensberg unter Tel. 09443/ 910 372, eMail: katrin.koller-ferch@abensberg.de


Im Bild (Knott/Stadt Abensberg) sind von links nach rechts: Markus Stiegler, Fadia Stiegler, Ines Geltl, Alexandra Mager, Christina Kranz-Kohl, Heike Cetto, Claudia Roßberger, Astrid Habel, Katrin Koller-Ferch.



Veröffentlicht von Ingo Knott , 07.11.2017
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