100 Jahre Landjugend Sandharlanden

100 Jahre Landjugend Sandharlanden

100 Jahre Landjugend Sandharlanden

Gründungsfest vom 7. bis 9. Juni als krönender Abschluss eines langen Weges. MIT FOTOGALERIE.


Wer schon einmal selbst ein Gründungsfest dieser Größenordnung mit organisiert hat, weiß, dass es mit den drei Tagen des Festwochenendes bei weitem nicht getan ist. Unser „Weg“ dorthin begann vor mehr als zwei Jahren mit der Bildung des Festausschusses, der Auswahl des Termins und des Veranstaltungsortes sowie der Buchung der Party-Bands für den Festsonntag. Weitere wesentliche Schritte waren die Gestaltung einer neuen Tracht für die Vereinsmitglieder, die Auswahl der passenden Partner für die Bewirtung, die Planung der Versorgung des Festgeländes mit Strom und Wasser und die Bildung von Teams für die Festschrift und die Einladung der Gastvereine.

Unser Kassier Michael Maier behielt dabei stets den finanziellen Überblick. Darüber hinaus wird ein solches Jubiläum bekanntlich von mehreren Vorveranstaltungen eingeleitet. Hierzu zählten vor allem das Patenbitten bei der KLJB Bad Gögging, das Schirmherrbitten bei Andreas Schierlinger und das Festmutterbitten bei Kerstin Beckenbauer. Außerdem ließen wir aus gegebenem Anlass im vergangenen Winter unsere 99 Jahre alte Vereinsfahne im Kloster Aiterhofen renovieren und nahmen zur Ankündigung unseres Festfreitags unter dem Motto „Discoparty meets Gründungsfest“ an den Faschingsumzügen in Rohr und Neustadt teil. Da uns von vornherein bewusst war, dass das Festwochende für uns Mitglieder anstrengend werden würde, haben wir unseren hundertsten Geburtstag anlässlich der historischen Gründungstage im Jahr 1924 bereits Anfang März in gemütlicher Runde vereinsintern gefeiert. Der letzte offizielle Termin vor dem eigentlichen Fest war die Pfarrwallfahrt am Ostermontag, bei der wir mit der Bitte um ein „schönes und friedliches 100-jähriges Gründungsfest“ eine Kerze nach Bettbrunn trugen.

Die Bitten wurden mehr als erhört
Nach einer Reihe weiterer interner Vorbereitungen - wozu unter anderem eine unvorhergesehen notwendig gewordene Fahrt nach Aschaffenburg zur Abholung der neuen Leiberl gehörte, um noch rechtzeitig die Gruppenbilder für die Festschrift machen zu können - wurde schließlich an den Tagen des 7. bis 9. Juni die Bitte um ein „schönes und friedliches Gründungsfest“ mehr als erhört. Nach zwei Wochen intensiver Aufbauarbeiten in der und um die Festhalle, die uns freundlicherweise von Erwin Maier zur Verfügung gestellt worden war, starteten wir am Freitag, den 7. Juni, die Triebwerke unserer Party-Rakete auf der Sommer-Edition der allseits bekannten Disco-Party. Auf der Bühne, die von Bernhard Bauer und seinem Team mit allem ausgestattet wurde, was das Herz eines Party-DJs höher schlagen lässt, heizte (im wahrsten Sinne des Wortes) das Landjugend-eigene DJ-Duo Freshtag den über 1200 Gästen ordentlich ein.

Nachteinsätze und morgens wieder voll dabei
Nachdem sich auch die letzten Feierwütigen verabschiedet hatten, bauten unsere hochmotivierten Mitglieder noch in der Nacht die gesamte Baranlage sowie die Trennzäune in der Halle ab. Mit tatkräftiger Unterstützung aus der Dorfbevölkerung wurde am Samstagvormittag die Halle für den nächsten Programmpunkt vorbereitet. Nachdem für die Gäste und die beiden Blaskapellen bestuhlt war, fanden unsere Mitglieder am frühen Samstagnachmittag sogar noch Zeit für einen Stehempfang im Hof unserer Fahnenmutter Irmgard Distler. Von dort aus zogen wir, begleitet von der Weltenburger Doanablosn, zum Kirchplatz, wo in einer kurzen Andacht unter Teilnahme des Patenvereins sowie der Ortsvereine der verstorbenen Mitglieder der Landjugend Sandharlanden gedacht wurde. Im Anschluss bildete sich ein langer Zug hinaus zum Festgelände.

Der Samstag
Ein leichtes Gewitter kurz nach Erreichen der Halle konnte der guten Stimmung nichts anhaben. In der gut besetzten Festhalle spielte zunächst die Weltenburger Doanablosn auf, bevor unsere Vorstände Benedikt Handschuh und Sophie Pfeiffer den Bayrischen Abend offiziell eröffneten und die Ehrengäste begrüßten. Den Anfang der Grußworte machte unser Patenverein aus Bad Gögging, der uns ein „Bankerl zum Ausruhen für die Zeit nach dem Fest“ mitgebracht hatte. Sehr persönliche Worte richtete unser Dreigestirn aus Schirmherr, Fest- und Fahnenmutter an „ihren“ Jubelverein. Die Ehre ihrer Anwesenheit erwiesen uns auch unser Landrat Martin Neumeyer sowie unser 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch, die beide eine kleine Finanzspritze für unser Fest überreichten. Ein besonderer Dank wurde anschließend unseren zahlreich erschienenen ehemaligen Vorständen ausgesprochen, die ein kleines Präsent in Erinnerung an unser Jubiläum erhielten. Zum Abschluss des Ehrenteils zapfte unser Schirmherr Andreas Schierlinger ein Fass Festbier der Brauerei Kuchlbauer an. Ein besonderer Programmpunkt des Bayrischen Abends waren die Volkstanz-Runden, für die im Vorfeld fleißig geübt worden war und die musikalisch von den Eininger Grenzstoarucka begleitet wurden. Anschließend klang ein gemütlicher Abend mit Blasmusik in der Halle und fröhlichem Beisammensein im Barzelt aus.

Der festliche Sonntag
Der Sonntag begann für uns um 6 Uhr mit einem Zug von unserem Schirmherrn zur Festmutter, die uns ein Weißwurstfrühstück spendierte. Mit dem Einholen der Vereine begann der offizielle Teil eines unvergesslichen Festtages. Nachdem sich die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, legten D'Sauschwanzlbeißer gleich richtig los und sorgten für ausgelassene Stimmung. Ruhig wurde es für den Gottesdienst, den Stadtpfarrer Georg Birner zusammen mit dem KLJB-Diözesanseelsorger P. Christian Liebenstein zelebrierte und den die Stadtkapelle Abensberg musikalisch umrahmte. Danach übernahm wieder die Partyband das Kommando. Gernot Seefelder und sein Team sorgten für das leibliche Wohl der Gäste und die Feuerwehr und der Frauenbund Sandharlanden trugen das leckere Mittagessen aus.

Ein Festzug durch Sandharlanden
So gestärkt, formierte sich gegen 15 Uhr der Festzug durch das geschmückte Dorf. Zahlreiche Zuschauer ließen sich von der ausgelassenen Stimmung der über 60 teilnehmenden Vereine anstecken. Nach der Rückkehr in die Festhalle übernahm die Band Donnaweda den musikalischen Teil und hatte das Publikum sofort auf seiner Seite. Der offizielle Abschluss des Festes, die Verleihung der Erinnerungsbänder, wurde zu einem regelrechten Wettkampf im Fahnenschwingen. Unser Moderatorenteam Andrea Ruhfaß und Philip Günter riefen mit vollem Stimmeinsatz die einzelnen Vereine auf, die unter dem begeisterten Klatschen der Mitfeiernden von unseren beiden Vorständen die Bänder überreicht bekamen.

Nun war auch für den Jubelverein der Moment gekommen, die Freude über ein sehr gelungenes Fest in vollen Zügen zu genießen. Überglücklich feierten wir, bis die Band aufhörte zu spielen, und auch so manche Freudenträne wurde dabei vergossen. Wie üblich klang der Festsonntag im Barzelt noch lange aus.

Wie jedes noch so schöne Fest fand auch unseres ein Ende und am Montag und Dienstag stand der Abbau und das Aufräumen des Festgeländes an. Dabei wurden wir wieder tatkräftig von unserer Dorfgemeinschaft unterstützt. Darüber waren wir sehr froh und sagen herzlich Vergelts Gott. Was für immer bleibt, ist die Erinnerung an unvergleichlich schöne Tage und die Erfahrung von wahrer Freundschaft und echtem Zusammenhalt in unserem Dorf und der Landjugend Sandharlanden.

Text, Fotos: KLJB Sandharlanden.



Weitere Bilder zum Artikel



Veröffentlicht von Ingo Knott , 05.07.2024
Naturstrom