Betreuungslandschaft wird ausgebaut

Betreuungslandschaft wird ausgebaut

Betreuungslandschaft wird ausgebaut

Mit einer Vertragsunterzeichnung zwischen der Pfarrkirchenstiftung Offenstetten, der katholischen Jugendfürsorge und der Stadt Abensberg wurden die Weichen für die Weiterentwicklung der Kinderbetreuungslandschaft in Abensberg gestellt.

„Das Schönste ist es, kindliches Leben in all seinen Facetten erfahren und begleiten zu dürfen“, sagt Michaela Rumpel, die Leiterin des Kindergartens St. Vitus in Offenstetten. Für sie und ihre Kolleginnen wird die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. nun die neue Arbeitgeberin. Denn diese übernimmt die Trägerschaft für den Kindergarten in der Pfarrer-Ederer-Straße 1. Zuvor war die Katholische Pfarrkirchenstiftung Offenstetten, vertreten durch Kirchenverwaltungsvorstand Pfarrer Wolfgang Schillinger, 47 Jahre Träger des Kindergartens.

St. Vitus bleibt in katholischer Trägerschaft

Zur Vertragsunterzeichnung treffen sich Abensbergs Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, KJF-Abteilungsleiter Bertin Abbenhues, stellvertretend für KJF-Direktor Michael Eibl, und Pfarrer Wolfgang Schillinger. Die Stadt Abensberg stimmt der Vertragsunterzeichnung zu, deshalb zeichnet auch Bürgermeister Dr. Uwe Brandl den Vertrag. Somit bleibt der Kindergarten in katholischer Trägerschaft. Dies war der ausdrückliche Wunsch der Pfarrei.

"Als vor mehr als vierzig Jahren Pfarrer Eberth die Einrichtung eines Kindergartens erwog, reagierte er auf die Anfrage und Herausforderung seiner Zeit. Seither war es eine besondere Aufgabe der Kirchenstiftung St. Vitus die Möglichkeit zu einer zeitgemäßen und kindgerechten Betreuung im Kindergarten zu bieten“, blickt Pfarrer Wolfgang Schillinger zurück. „Angesichts der Notwendigkeit zur Bereitstellung von Krippenplätzen einerseits und einer immer komplexer werdenden Verwaltung andererseits hielt die Kirchenverwaltung es für eine Herausforderung unserer Zeit, jetzt einen kompetenten kirchlichen Träger für den Kindergarten zu suchen“, so Schillinger weiter.

Zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung ist die Vereinbarung der Stadt Abensberg mit der KJF bezüglich der Betriebsträgerschaft unter Dach und Fach. Die Kindertagesbetreuung ist zunächst eine kommunale Aufgabe. Überträgt sie diese an einen privaten Träger, muss geregelt werden, wie das möglicherweise entstehende Defizit nach Abrechnung aller Zuschüsse und Elternbeiträge aufgeteilt wird. 80% des Betriebskostendefizits übernimmt die Stadt Abensberg, 20% finanziert die KJF. „Ich bin froh, dass wir einen kompetenten Partner für die Weiterentwicklung der Kinderbetreuungslandschaft in Abensberg gewinnen konnten. So wie es aussieht werden wir bereits im kommenden Kindergartenjahr 2017/2018 mit einer Behelfskrippe, die wohl im Cabrinizentrum untergebracht sein wird, in Betrieb gehen um die anstehende Nachfrage zu decken. Über Details werden wir Sie in Kürze unterrichten“, sagt Bürgermeister Dr. Uwe Brandl.

Gemeinsam Angebote für Familien in Abensberg weiterentwickeln

KJF-Direktor Michael Eibl freut sich über den zweiten Kindergarten der Katholischen Jugendfürsorge in Abensberg. Das integrative Montessori Kinderhaus der KJF feierte im Januar 2017 das 30-jährige Bestehen. „St. Vitus ergänzt unser Betreuungsangebot in Abensberg um den Standort in Offenstetten“, so Eibl, „ich könnte mir gut vorstellen, in Zukunft die Angebote für Familien in Kooperation mit der Stadt Abensberg und anderen Einrichtungen in und um Abensberg weiterzuentwickeln.“ Seine Vision: ein „Netzwerk Familie“, das die Lebenswelten und besonderen Bedürfnisse von Familien in den Blick nimmt.

1970 öffnete der Kindergarten St. Vitus seine Türen

Seit dem fünften November 1970 besuchen Kinder aus den Schulverbandsgemeinden Offenstetten, Sallingberg, Bachl und Großmuß den Kindergarten St. Vitus. Die ersten Jahre hatte die Kirchenverwaltung noch kein eigenes Gebäude und war dankbar, Räume im Nebengebäude des Schlosses in Offenstetten nutzen zu dürfen. Kindergartenleiterin Ingrid Brandl übernahm damals mit zwei Helferinnen die Vorschulerziehung in der Pfarrei. Frau Herta Handschuh bis 1993 und Frau Anita Bauer leiteten bis 1998 die Einrichtung. Darauf folgte Michaela Rumpel. Sie und ihr Team arbeiteten allerdings zunächst in dem von der Pfarrgemeinde 1974 neu erbauten Gebäude in der Schulstraße 11. Wieder 36 Jahre später wurde Ende Februar 2010 das jetzige Gebäude auf dem Gelände des alten Kindergartens nach nur einem halben Jahr Bauzeit in Betrieb genommen. Eigentümer des Gebäudes in der Pfarrer-Ederer-Straße 1 ist seitdem die Stadt Abensberg.

Das Kindergarten-Team von St. Vitus: gut aufgestellt

Derzeit besuchen 66 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren den Kindergarten St. Vitus in Offenstetten. Vier Kinder sind sog. „Einzel-Integrativ-Kinder; d.h. es sind Kinder mit Behinderung. Leitend für die pädagogische Arbeit in Bayerns Kindergärten sind die Vorgaben des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP). Die pädagogischen Schwerpunkte benennt Michaela Rumpel wie folgt: „religiöse Erziehung, Sinneswahrnehmung, Musikerziehung, Bewegung und Ruhe, integrative Sprachförderung.“ Michaela Rumpel selbst hat als staatlich anerkannte Erzieherin die Zusatzqualifikation „integrative Sprachförderung“ und seit Januar 2017 "Freunde-Trainer", ein Präventionsangebot mit Fokus auf der Lebenskompetenzförderung. Zum Kindergartenteam zählen derzeit sechs pädagogische Fachkräfte, davon drei in Vollzeit und drei Erzieherinnen in Teilzeit. Vier pädagogische Hilfskräfte unterstützen diese.

Im Foto die Unterzeichner von links: Erster Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, Pfarrer Wolfgang Schillinger, KJF-Abteilungsleiter Bertin Abbenhues.

(Text: Christine Allgeyer, KJF. Foto: Ingo Knott, Stadt Abensberg.)



Veröffentlicht von Ingo Knott , 20.05.2017
Naturstrom