Leonet zieht sich zurück
Leonet zieht sich zurück
Das bayerische Telekommunikationsunternehmen LEONET wird Abensberg nicht mit zukunftssicherer Glasfaser versorgen. LEONET hatte sich im Rahmen eines offiziellen Markterkundungsverfahren (Gigabit 2.0) beworben und den Zuschlag der Stadt nach einem Stadtratsbeschluss mit eindeutiger Mehrheit erhalten. Parallel hat ein Wettbewerber ebenfalls einen Glasfaserausbau angekündigt. Ein runder Tisch zwischen der Stadt und den beteiligten Telekommunikationsanbietern ergab keine wirtschaftliche Lösung für die LEONET, da sie einen strategischen Überbau konsequent ablehnt. LEONET hat deshalb seinen Rückzug noch während der laufenden Informations- und Vorvermarktungsphase beschlossen.
„Wir bedauern diese Entwicklung sehr. Der Projektentwurf von LEONET sah gegenüber dem Wettbewerber ein deutliches größeres Gebiet vor. Jetzt erhalten wir vorerst nicht wie geplant flächendeckend Glasfaser“, erklärt der erste Bürgermeister Dr. Bernhard Resch. Er hatte im Februar eine Kooperationsvereinbarung mit LEONET unterzeichnet, die Stadt war vom Ausbaukonzept der LEONET überzeugt. Das ausschlaggebende Argument war das deutlich größer Glasfaser-Ausbaugebiet, das LEONET realisieren wollte. Die Stadt wird nun versuchen, ihre trotz allem gut angebunden Ortsteile so bald wie möglich mit Glasfaser versorgen zu können. „Wir erleben gerade ein Deja-Vu, erst im Herbst vergangenen Jahres mussten wir uns aufgrund der gleichen Thematik uns aus einer anderen bayerischen Marktgemeinde zurückziehen“ erklärt LEONET Geschäftsführer Martin Naber. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch sagt: „Wir haben unseren Wunschanbieter klar benannt und die Weichen dafür gestellt, aber beim eigenwirtschaftlichen Ausbau sind uns letztlich die Hände gebunden“. Naber begründet den Rückzug. „Wenn wir nur die Außenbereiche erschließen, wird uns die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Wir können in Abensberg nur ganz oder gar nicht ausbauen.“ Laut Naber kommt ein strategischer Überbau für LEONET ebenso wenig wie eine gemeinschaftliche Verlegung der Glasfaserrohre in Frage. Dieses Vorgehen hat sich in der Vergangenheit mehrfach nicht bewährt. Er ist vielmehr von Open Access überzeugt – das heißt, dass von uns gebaute Netzte allen anderen Interessierten Telefon- und Internetdienstanbieter offenstehen.
Bürgerinnen und Bürger, die bereits einen Vorvertrag unterzeichnet haben, werden von LEONET separat informiert.
Weiter Informationen finden Sie auf der Seite von Leonet.
Veröffentlicht von Carolin Wohlgemuth , 10.05.2024