Regionale Verkehrsprojekte stärken

Regionale Verkehrsprojekte stärken

Regionale Verkehrsprojekte stärken

Der veröffentlichte Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans zeigt, wie sie sich die Bundesregierung die Infrastrukturentwicklung in den kommenden 15 Jahren vorstellt. Laut IHK-Mitteilung ist die Wirtschaft nur teilweise zufrieden.

Für die ostbayerische Wirtschaft sind laut IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim einige wichtige Maßnahmen passend priorisiert, andere nicht. „Der Bundesverkehrswegeplan ist für viele Infrastrukturmaßnahmen der erste Schritt zur Realisierung, nicht aber die letzte Hürde“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes. „Wir bedanken uns bei den Akteuren, die sich zusammen mit uns für die Verkehrsprojekte eingesetzt haben und fordern sie auf, nicht nachzulassen. Ausschlaggebend ist die Realisierung.“


Regensburg-Hof und die A3 sind dabei
Besonders positiv bewertet die Wirtschaft, dass die Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg-Hof mit einem dritten Gleis zwischen Regensburg und Obertraubling vom Bund als „dringlich“ eingestuft wurde „Hier haben unsere zahlreichen Gespräche in Berlin Früchte getragen“, freut sich Helmes. Die IHK trat vehement für dieses Projekt ein. Die Elektrifizierung bis Hof ermöglicht einen schnellen Personenverkehr nach Ostdeutschland und einen leistungsfähigen Güterverkehr bis in die Nordseehäfen. Ebenfalls positiv wertet die IHK den als vordringlich eingestuften sechsspurigen Ausbau der A3 zwischen Kreuz Regensburg und Anschlussstelle Rosenhof. Den Ausbau des Abschnitts zwischen Nittendorf und Kreuz Regensburg schätzt das Bundesverkehrsministerium als unwirtschaftlich ein. Aus Sicht der IHK ist das ein Fehler. Das Nadelöhr an der A3 werde nur verlagert und die Sanierung der Autobahnbrücke bei Sinzing erschwert.


Teils zu geringe Priorisierung
Ebenfalls auf Unverständnis stößt bei der IHK die Einstufung aller eingebrachten Ausbaumaßnahmen von Amberg über Schwandorf bis Cham entlang der B85 in die Kategorie „Weiterer Bedarf“. „Das ist ein deutlicher Rückschlag und lässt wenig Spielraum für größere Ausbauplanungen in den nächsten 15 Jahren“, kritisiert Richard Brunner von der IHK-Geschäftsstelle in Cham. Besonders fatal sei der fehlende Lückenschluss bei Roding. „Für die vielen überregional und international vernetzten Industrieunternehmen und deren Logistikpartner ist das keine gute Perspektive.“
Dringend: Schiene nach Prag
Auch beim Ausbau der Schienenstrecke von München über Regensburg und Schwandorf nach Prag sieht die IHK Nachbesserungsbedarf. Denn auch die wurde nicht, wie erhofft, in den „Vordringlichen Bedarf“ aufgenommen.
Jetzt beginnt eine sechswöchige Phase, in der beim Bund Stellungnahmen zum Bundesverkehrswegeplan abgegeben werden können. Die IHK sieht darin eine Chance, die Bedeutung einzelner Verkehrsprojekte nochmals hervorzuheben.



Veröffentlicht von Ingo Knott , 18.03.2016
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