Sarah war „mit dem Latein am Ende“
Sarah war „mit dem Latein am Ende“
Die 15-jährige Sarah Schaubeck aus Mainburg besucht derzeit die 10. Klasse der Staatlichen Wirtschaftsschule Abensberg. Sie hat nach dem ersten Schulhalbjahr der 7. Klasse am Gymnasium die Schule gewechselt und ist, wie sie im Interview betont, sehr froh darüber. Sarah hat eine jüngere Schwester, die die 8. Klasse der Staatlichen Wirtschaftsschule besucht. Sarahs Hobbies sind Reiten und Ski fahren.
Bürgerinfo: Hallo Sarah, Du hast die Abschluss-Prüfungen vor Dir, oder?
Sarah: Ja, die Prüfungen werden gebündelt im Juni stattfinden. Im Fach Übungsfirma haben wir aber bereits mit entsprechenden Hausarbeiten begonnen.
Bürgerinfo: Und wie geht es Dir mit den Corona-Zwängen?
Sarah: Derzeit haben wir Online-Unterricht, das funktioniert echt gut. In Religion und Sport erhalten wir eben Arbeitsaufträge. Ich habe selten eine so gut ausgestattete Schule gesehen.
Bürgerinfo: Wie bist Du eigentlich auf den Gedanken gekommen, die Staatliche Wirtschaftsschule Abensberg zu besuchen?
Sarah: Als in der 6. Klasse im Gymnasium Latein dazu kam, habe ich sofort Nachhilfe benötigt. Ich musste mich derart mit Latein beschäftigen, dass alle anderen Fächer darunter gelitten haben. Englisch zum Beispiel hat mir immer Spaß gemacht. Das kam aber auch unter die Latein-Räder. So ging es nicht weiter, und eine Eltern und ich haben uns dann umgesehen. Eine Bekannte meines Vaters hat uns dabei auf die Staatliche Wirtschaftsschule in Abensberg aufmerksam gemacht.
Bürgerinfo: Das ist doch eine ewige Fahrerei?
Sarah: Es dauert etwas, aber ich fahre – wenn – dann mit dem Linienbus. Kein Problem. Ein Problem hätte ich sicher, wenn ich einfach so weiter gemacht hätte. Und mit dieser Schule habe ich keine Nachteile, ich habe die ganze Palette an Möglichkeiten vor mir.
Bürgerinfo: Und Du fühlst Dich auch nicht wie ein Import-Bier auf der Weizen-Fachmesse, hier in Abensberg?
Sarah: (Lacht) Nein, das war ja das Schöne. Wir haben mehrere Schulen angeschaut und uns, was Ausstattung und Lehrer betrifft, für Abensberg entschieden. Auch die Aufnahme in der Klasse war – da hatte ich mir schon Gedanken gemacht, auch noch während eines Schuljahrs – super. Das war sehr schön.
Bürgerinfo: Du hast also vor drei Jahren die richtige Entscheidung getroffen?
Sarah: Auf alle Fälle. Schule bleibt Schule, aber meine Situation ist wesentlich entspannter. Ich gehe viel lieber als früher und wenn ich lerne, merke ich das am Ergebnis.
Bürgerinfo: Und was kommt nach dem Abschluss?
Sarah: Ich bin noch recht jung, es eilt nicht. Ich mache wohl ein Freiwilliges Soziales Jahr. Oder ich gehe auf die FOS, es kann aber auch sein, dass ich eine Ausbildung anfange. Mal sehen – das ist ja das Positive an der Wirtschaftsschule. Deshalb hat meine kleine Schwester ja auch gewechselt, als sie gesehen hat, was ich alles an Möglichkeiten habe und wie es bei mir läuft. Meine Eltern sind mit dem ganzen Verlauf natürlich auch zufrieden.
Bürgerinfo: Dankeschön, Sarah, alles Gute!
Informationen zur Staatlichen Wirtschaftsschule Abensberg
Die Staatliche Wirtschaftsschule Abensberg empfiehlt sich seit 2013 als Alternative zu den bestehenden Schulen im Landkreis und darüber hinaus. Das kostenfreie, da staatliche Schulangebot ist möglich durch eine Kooperation der Staatlichen Berufsschule Kelheim und der Mittelschule Abensberg und wurde im September 2013 aus der Taufe gehoben. Der Eintritt kann nach der 6. oder 7. Klasse erfolgen, am Ende stehen ein mittlerer Schulabschluss sowie hervorragende Berufsaussichten. Darüber hinaus wird der Entscheidungsdruck in der 4. Klasse merklich verringert. Die Wirtschaftsschule wird vom Rektor der Mittelschule, Wolfgang Brey, und dem Team des Berufsschulzentrums Kelheim tatkräftig unterstützt.
Warum Staatliche Wirtschaftsschule Abensberg?
Die Redaktion der „Bürgerinfo“ hat mit der Schulbeauftragten der Stadt Abensberg, Katrin Koller-Ferch, über die Vorteile der Staatlichen Wirtschaftsschule gesprochen. Mit dabei waren Sarah und Nico; Sarah ist heuer im Abschlussjahr an der Staatlichen Wirtschaftsschule; Nico hat nach seinem Abschluss 2019 sein letztes Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann vor sich. Beide sind aus Mainburg – und für beide hat sich der Weg gelohnt. Koller-Ferch: „Natürlich ist es verlockend, eine Schule vor Ort zu besuchen. Aber wenn es eben gar nicht passt, muss man sich umsehen und eine längere Fahrtzeit in Kauf nehmen.“
Was sind die Voraussetzungen?
Die Voraussetzung für Schülerinnen und Schüler, die die 6. Klasse der Mittelschulen besuchen: Deutsch, Englisch und Mathematik: Ein Notendurchschnitt von 2,66 im Zwischen- oder Jahreszeugnis. Wer vom Gymnasium oder der Realschule wechseln will, muss die 6. Klasse bestehen und benötigt in Deutsch, Englisch und Mathematik einen Notendurchschnitt von 4,0. Sollte der Notendurchschnitt nicht erreicht werden, ist die Teilnahme am Probeunterricht (vom 3. bis 5. Mai 2021) möglich. Interessenten melden sich bitte bei Katrin Koller-Ferch, Stadt Abensberg, unter der Tel.Nr. 09443/ 9103 520, oder per Email an katrin.koller-ferch@abensberg.de Mehr Informationen gibt es auch unter www.bsz-kelheim.de
Im Hauptbild oben Sarah; in der Galerie nochmals mit Katrin Koller-Ferch und Nico, den wir ebenfalls interviewt haben.
HIER geht es zum Interview mit Nico.
Als Ersatz für Informationsveranstaltungen vor Ort gibt es eine Online-Informationsveranstaltung. Diese wird am Mittwoch, 10. März 2021, um 19 Uhr stattfinden. Interessenten melden sich bei Frau Koller-Ferch an: katrin.koller-ferch@abensberg.de
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Veröffentlicht von Ingo Knott , 08.03.2021