Stadtwerke rüsten sich für Klärschlammpressung

Stadtwerke rüsten sich für Klärschlammpressung

Stadtwerke rüsten sich für Klärschlammpressung

Neben den Bauarbeiten für die neuen Trinkwasserleitungen haben die Stadtwerke heuer eine weitere kostenintensive Maßnahme angegriffen: Die Klärschlammtrocknung in der Kläranlage. Die Maßnahme hat 500.000 Euro gekostet; mit den neuen Leitungen zwischen Brunnen I und Hochbehälter Baiern haben die Stadtwerke damit in 2016 eine Million Euro investiert.

Die Grenzwerte für die zu untersuchenden Parameter der Klärschlamm- und Düngemittelverordnung wurden in den letzten Jahren stetig verschärft: Ein Ende der Ausbringung von Klärschlamm, dem bisherigen Endprodukt in Kläranlagen, auf landwirtschaftlich genutzte Felder ist damit vorprogrammiert. Die Stadtwerke reagieren mit dem Bau einer Klärschlammpressung, in dem ein modernes Schlammentwässerungsverfahren zum Einsatz kommt. Hier wird der Klärschlamm auf einen Trockensubstanzgehalt von 23 Prozent gepresst und zur Entsorgung abgegeben. (*)

Ein Besuch Anfang Juli auf dem Gelände der Abensberger Kläranlage, begleitet vom Leiter Konrad Ettengruber und dem Stadtwerke-Chef Hans Schmid. Sie sind beide überzeugt von dem Konzept, das hier nun gefahren wird - die Gesetzeslage kann man sich nicht wünschen, die ist, wie sie ist. Die Verschärfung der Grenzwerte beim Klärschlamm und der Düngemittelverordnung kommen einem Ausbringungsverbot gleich, es musste gehandelt werden.
Neben dem Hauptgebäude der Kläranlage wird eine Stahlhalle errichtet; bestückt wird diese mit Technik aus Berching, die Schlammentwässerungs-Module der Firma Huber sind bekannt und bewährt.

Pampe zu Strom?
Hier wird eine so genannte Huber Rotamat Schneckenpresse zum Einsatz kommen - sie wurde entwickelt, um auf kleinen und mittleren Kläranlagen den Schlamm kostengünstig und betriebssicher zu entwässern. Die Klärschlammeindickung übernimmt ein sogenannter Scheibeneindicker. Bevor der Klärschlamm künftig so behandelt wird, ist beim Klärvorgang im Faulturm bereits ein Großteil der organischen Masse in Methangas umgewandelt worden. Hans Schmid gefällt der Prozess, und das nicht allein, weil die beim Faulvorgang abfallende Wärme für den Betrieb des Faulturms verwendet wird: „Wir haben in den letzten drei Jahren durch den Betrieb des  Blockheizkraftwerks mit Methangas 120.000 kW Strom pro Jahr erzeugt und dem laufenden Kläranlagenbetrieb zugeführt.“ Pampe zu Strom? Ja, tatsächlich - und derzeit überlegen die Stadtwerkeleute, ob sie in den Bereich solare Trocknung einsteigen. Aber das wäre eine neue Baustelle... Fortsetzung folgt.

(*) Eine Entsorgungsfirma trocknet den Klärschlamm dann auf 90 Prozent Trockensubstanzgehalt und führt dies dann der Verbrennung zu, zum Beispiel in Zementwerken.

Hier geht es zur zweiten großen Investition der Stadtwerke Abensberg in 2016.

Zum Foto: Kläranlagen-Chef Konrad Ettengruber und Stadtwerkeleiter Hans Schmid (links) mussten auf die veränderte Gesetzeslage reagieren.



Veröffentlicht von Ingo Knott , 01.12.2016
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