Wasser für den Libanon
Wasser für den Libanon
Dieser hat durch seine weit reichenden Kontakte als Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung und den kurzen Draht zu Ministerpräsident Horst Seehofer eine nicht zu unterschätzende Hilfsaktion für die libanesische Bevölkerung ermöglicht hat. Randa Nemer vom libanesischen Energieministerium war nun auf Informationsreise in Bayern.
Im Libanon gibt es Wasser – aber kein funktionierendes Leitungssystem und zu viele Brunnen, die privaterseits gebohrt werden und nur geringe Erträge bringen. Martin Neumeyer hat im Juni 2016 den Libanon bereist und sich mit dortigen Vertretern von Politik, Religion und Wirtschaft über die Probleme des Landes ausgetauscht. Er sagte damals: „Wenn die EU einen großen Deal in Milliardenhöhe mit der Türkei macht, hat der Libanon eine solche Unterstützung Europas erst recht verdient.“ Hintergrund ist, dass der Staat mit rund vier Millionen Einwohnern fast zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat - und in vielen Bereichen kollabiert.
Noch im (erfolgreichen) Wahlkampf um den Landratsposten im Landkreis Kelheim, hat Neumeyer eine Nürnberger Fachfirma ins Kelheimer Einkaufszentrum geholt, wo er den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zu einem Wahlkampf-Termin begrüßte. Hinter den Kulissen stellte der Nürnberger Unternehmer Jürgen Zitzmann sein Projekt vor: „Wir haben in den letzten zwölf Monaten eine Inselanlage für eine ganze Gemeinde entwickelt, bestehend aus Solar- und Windenergie, Batteriespeichern sowie vorhandenen Dieselmotoren. Diese Lösung ermöglicht eine durchgehende Strom- und Trinkwasserversorgung von Einheimischen und Flüchtlingen, die derzeit nur vier bis maximal sechs Stunden am Tag mit Strom rechnen kann.“ Ministerpräsident Seehofer war sofort überzeugt und sagte seine Unterstützung zu.
Zum Brunnen und zum Hochbehälter
Ein Besuch von Randa Nemer vom libanesischen Energieministerium schloss sich nun an. Zunächst besichtigte Frau Nemer das Münchner Klärwerk Gut Großlappen, anschließend ging es mit den beiden libanesischen Unternehmern Maher Skaini und Ali Atat nach Abensberg, in den Bad Gögginger Weg zu den Stadtwerken, wo auch Martin Neumeyer eintraf. Nach einer Begrüßung durch Stadtwerkeleiter Hans Schmid ließ sich die Gruppe von Wassermeister Wolfgang Ferg in die Grundsätze deutscher Trinkwassersysteme einführen; Ferg ist in seinem Büro, das als Leitwarte fungiert, per Funktechnik mit dem Hochbehälter verbunden, von hier aus wird die Technik gesteuert. Eine Besichtigung des Brunnens im Gewinnungsgebiet Baiern schloss sich an; hier kostete die Gruppe das Abensberger Leitungswasser, frisch vom Brunnen und vom Wassermeister serviert. Anschließend ging es zum Hochbehälter, wo das Wasser durch den Höhenunterschied zum Abensberger Niveau aus den beiden 1.000 Kubikmeter Wasser-Kammern mit fünf Bar Druck in die Leitungen gelassen werden kann.
Foto (Stadt Abensberg/Knott): Randa Nemer und MdL Martin Neumeyer.
Veröffentlicht von Ingo Knott , 24.10.2016