„Wir sind quasi ein Laden“

„Wir sind quasi ein Laden“

„Wir sind quasi ein Laden“

Besuch bei der Tafel Abensberg: Bürgermeister dankt für hohe Motivation.


Im Rahmen eines Treffens mit dem Vereinsvorsitzenden Rudolf Buchner hat sich 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch über die umfangreiche Arbeit der Tafel Abensberg informiert. Ausgabestellen der Essenspakete für Bedürftige sind weiterhin Abensberg und Neustadt/Donau; in Abensberg werden 150 bis 170 Menschen versorgt, in Neustadt rund 110. Zudem kommen in beiden Ausgabestellen 120 Kinder dazu.

Die Fahrten zur Abholung der nötigen Lebensmittel sind teilweise lange – Nürnberg, München, Weiden, Schwandorf und Regensburg müssen angefahren werden, damit es bei der Ausgabe reicht. Dabei sind es über 30 Geschäfte in Abensberg und Umgebung, die der Tafel Ware liefern. Die Infrastruktur drumherum – Hauptgebäude für die Essensausgabe mit Kühlschränken, Ladentheken und sanitären Anlagen, das Nebengebäude mit zwei Kühlautos und extra Kühlzellen – finanziert der Verein über Spenden und die Beiträge der Vereinsmitglieder. Für die Ausgabe in Abensberg hat sich Buchner schon lange „zwei Sheriffs“ gesichert; zwei Männer, die den Einlass regeln – ein Iraner und ein Iraker, und das seit acht Jahren. Wenn über 100 Leute Essen abholen, kann es turbulent werden. „Wir sind ja quasi ein Laden“, so der Vereinsvorsitzende. Die beiden Freiwilligen sind unverzichtbar und sorgen für den reibungslosen Ablauf.

Erfolg ist verpflichtend
Neu ist der Freibereich hinter dem Hauptgebäude, der über die letzten Monate in eine schöne Gartenfläche verwandelt wurde, komplett mit Insektenhotel, Hochbeet und Grill – Buchner: „Einer unserer Mitglieder hat dafür ein Händchen.“ Ein „Händchen“, das scheint Buchner auch zu haben – er musste noch keine Anfrage ablehnen, was zur Folge hat, dass sich Hilfsbedürftige aus dem ganzen Landkreis in Abensberg melden. Andere Städte – auch die Kreisstadt – führen Wartelisten und weisen ab, Abensberg nicht. „Das ist der Preis unserer Bemühungen“, so Buchner. „Erfolg ist verpflichtend.“ Und verpflichtet zu mehr Leistung – zum Wohle der Bedürftigen. Die Spendenbereitschaft ist in Abensberg und Umgebung noch immer gut. „Wir sind sehr gläsern“, sagt Buchner. Das schaffe Vertrauen. Buchner ist Gründer und Vorsitzender der Abensberger Tafel – seit 18 Jahren.

Aktive Mitglieder sind willkommen
85 Menschen arbeiten derzeit in den Ausgabestellen in Abensberg und Neustadt. Tatsächlich kommt die aktive Mannschaft – trotz der an sich hohen Zahl – dabei an ihre Grenzen; denn die meisten der aktiven Mitglieder sind 60 bis 85 Jahre, da kann man nicht mehr unbedingt stundenlang Essen verteilen. Wenn sich also neue aktive Mitglieder melden wollen – am besten die Homepage besuchen.

Es bleibt herausfordernd
Bürgermeister Dr. Resch dankte Buchner und seinen Mitgliedern für die außerordentliche Arbeit und die hohe Motivation. Der Verein hat derzeit insgesamt rund 180 Mitglieder. Eine Fördermitgliedschaft beginnt bei fünf Euro im Jahr, aktive Vereinsmitglieder zahlen 15 jährlich. Und es gibt stets Herausforderungen - diese Woche (zweite Oktoberwoche; Anmerkung d. Red.) werden neun Fenster und zwei Türen im Hauptgebäude ersetzt. Im Nebengebäude – ein Carport – sind zwei Kühlautos und eine große Kühlzelle untergebracht.

Mehr Infos auf der Homepage
Wer helfen möchte – die Bankverbindungen: Kreissparkasse Kelheim, IBAN DE 06 7505 1565 0010 636 082, BIC BYLADEM1KEH oder die Raiffeisenbank Kreis Kelheim eG, IBAN DE 37 7506 9014 0006 527 337, BIC GENODEF1ABS. Auf der Homepage (https://www.abensberg-tafel.de/) kann man sich über die Arbeit der Tafel Abensberg weiter informieren; über den Button „Mitglieder“ gibt es auch Aufnahmeanträge für die Mitgliedschaft.  

 

Die Fotos mit Dr. Resch entstanden beim Besuch im Bad Gögginger Weg, der Zentrale und Ausgabestelle der Tafel Abensberg. In der Galerie ein weiteres Bild mit Buchner und Dr. Resch sowie ein Foto mit aktiven Vereinsmitgliedern. (Alle Fotos: Ingo Knott.)



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 07.10.2024
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