Joseph Ritter von Hazzi - Vom Maurersbuam zum Landesdirektionsrat
Joseph Ritter von Hazzi wurde am 12. Februar 1768 als Sohn des Maurermeisters Adam Hazzi in der Schafgasse geboren, der heutigen Von-Hazzi-Straße.
Das kleine Haus an der Stadtmauer verweist auf seine bescheidene Herkunft. Dennoch studierte er ab 1786 Rechtswissenschaft und Physik an der Universität Ingolstadt. Er war einer der bedeutendsten Aufklärer Bayerns. Sein Leben lang stand er den kirchlichen Institutionen reserviert bis ablehnend gegenüber. Ab 1792 trat Hazzi in den Staatsdienst ein, in den folgenden Jahren bereiste er in offiziellem Auftrag ganz Bayern, was ihn zu einem ausgezeichneten Kenner des Landes machte. Seine fundierten Kenntnisse des Kurfürstentums ermöglichten ihm die herausragenden „Statistische Aufschlüsse“ über das Herzogtum Bayern.
Dieses Werk beschreibt Land und Leute detailliert, brachte ihn allerdings bei Adel und Klerus in Misskredit – denn er griff die überkommene Ordnung und den Klerus mitsamt der kirchlichen Bräuche scharf an. Ab 1796 war Hazzi Hofkammerrat, ab 1799 Landesdirektionsrat und damit Mitglied des höchsten kurfürstlichen Regierungsgremiums.
Erst 1816 bestätigte der bayerische König seinen Adelstitel.
Er starb 1845 und gilt als Stammvater der bayerischen Statistik sowie einer der wichtigsten Reformer der bayerischen Land- und Forstwirtschaft. Seine Schriften stellen heute für Historiker Quellen von unschätzbarem Wert dar.